Als der Ball im Netz war #8 Andy Brehmes WM-Elfmeter von Rom: Ein Schuss für die Geschichtsbücher

Shownotes

Nur einmal wurde bislang ein WM-Finale nach 90 Minuten per Elfmeter entschieden – 1990 in Rom. Andreas Brehme schießt an diesem Abend Deutschland zum dritten WM-Sieg. 30 Jahre später erzählt der Hamburger, warum ausgerechnet er sich damals den Ball schnappte und warum er nach dem WM-Sieg froh war, in den Urlaub fahren zu können.

Im Fußball zählen nur Tore, Tore und einfach nur Tore. In „Als der Ball im Netz war“ gibt einen wunderschönen Einblick über Tore, die Geschichte schrieben und das Leben von Fußballern einschlägig verändert haben.

Credits: Als der Ball im Netz war ist ein FYEO Original der dpa Gehostet von Thomas Bremser Redaktion: Annette Meinke & Ronny Thorau Produziert von Tristan Lehmann Gesamtleitung FYEO: Benjamin Risom, Luca Hirschfeld und Tristan Lehmann

Du möchtest Werbung in diesem Podcast schalten? Dann erfahre hier mehr über die Werbemöglichkeiten bei Seven.One Audio!

Transkript anzeigen

00:00:00: Über den Elfmeter kann man sich sicher spreiten.

00:00:03: Das

00:00:03: Schlimmere war, dass ich lange warten musste, weil die Argentinien mit den Schiedsrichter diskutiert hatten.

00:00:08: Wir hätten ohnehin irgendwann ein Tor gemacht und wenn es in der Verlängerung war.

00:00:11: Und

00:00:11: dann waren wir froh, dass der Ball drinnen war und wir Weltmeister wurden.

00:00:15: Wir sind jetzt die Nummer eins in der Welt.

00:00:18: Ja, da ist Deutschland auf dem Fußball-Tron.

00:00:23: Bei der WM in Italien, da holen wir den dritten Stern.

00:00:26: Und was ist das auf eine Mannschaft?

00:00:28: Lothar Matthäus, Rudi Völler, Jürgen Klinsmann auf der Bank Franz Beckenbauer.

00:00:33: Ganz, ganz große Namen.

00:00:36: Das entscheidende Tor zum WM-Sieg macht aber ein Abwehrspieler, der nicht ganz so sehr im Rampenlicht steht.

00:00:42: Und er ist damit in einer Reihe mit Mario Götze, Gert Müller und Helmut Rahn.

00:00:47: Deutschland alle mal zum WM-Sieg geschossen haben.

00:00:50: Die Rede ist von Andreas Brehme und dem wichtigsten Tor seiner Karriere im WM-Finale, in den letzten Jahren, gegen Argentinien.

00:00:59: Was er dreißig Jahre danach zu diesem Treffer sagt, das hören wir gleich von ihm.

00:01:03: Herzlich willkommen zu Als der Ball im Netz war.

00:01:06: Ich bin Thomas Bremser.

00:01:08: Wir haben bewiesen, dass wir eine gute Mannschaft haben, dass wir fähig sind, die Weltmeisterschaft zu gewinnen.

00:01:14: Und das war kein Einzelfall oder nicht die Frage eines Spiels, sondern wir haben sieben Spiele gut gespielt.

00:01:22: Wir haben teilweise hervorragende Leistungen gebracht.

00:01:25: Wir sind nie in ein Tal geraten bei dieser Weltmeisterschaft, sondern wir haben alle sieben Spiele auf einem sehr hohen Niveau gespielt.

00:01:32: Und ich kann mich nur wiederholen, wenn ich sage, dass keine Mannschaft hier bei diesem Turnier es mehr verdient hat als die Deutsche.

00:01:38: Ja, das ist ein Wort vom Kaiser.

00:01:39: Ja, die WM-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M-M Die sind ja auch unvergessen.

00:01:54: Neben Matthäus, Föller, Brehme und Klinsmann noch Thomas Hessler, Guido Buchwald, Pierre Littbarski im Torbode Ilkner, Jürgen Kohler, Klaus Augenteiler war dabei, Stefan Reuter, also alles große Namen auch heute noch.

00:02:07: Deutschland ist einer der großen Titel Favoriten damals.

00:02:11: Wir eigentlich immer.

00:02:12: Vier Jahre vorher in Mexiko, da verlor das Team im Finale noch knapp gegen Argentinien.

00:02:18: Bei der Heim-EM-Achtundachtzig war im Halbfinale Schluss gegen die starken Niederländer.

00:02:23: An beiden Teams sollte sich die Mannschaft von Franz Beckenbauer revanchieren in Italien.

00:02:29: Ich habe mit Andreas Brehme sprechen können kürzlich und habe ihn gefragt, mit welchen Gefühlen er damals in dieses Turnier gegangen ist.

00:02:36: Das war eine super Stimmung.

00:02:39: Mit allen Spielern, also man geht immer mit einem Ziel hin, man will ins Finale, aber da spielen auch noch andere gute Nationen mit.

00:02:48: Neben Holland und Argentinien sicher auch der Gastgeber, Italien, England natürlich auch und auch die hochgelobten Jugoslawen damals, die warten als erster Gegner auf das deutsche Team direkt.

00:02:59: An diesem Abend beginnt die Mission WM-Titel.

00:03:02: Wir sind richtig gut in das Turnier reingekommen, vielleicht in Jugoslawien.

00:03:06: Vier zu eins gewonnen, wir haben einen Weltklasse Spiel abgeliefert mit einem Weltklasse Lothar Matthäus.

00:03:12: Wenn man dann auf so eine Welle gleich draufkommt wie wir, war es ein gelungener Auftakt gegenüber den Jugoslawen, die auch als Geheimfavorit gezählt haben.

00:03:22: Und dann ging es ja weiter gegen Saudi Arabien, ich glaube sechs eins gewonnen.

00:03:36: Ja, das kann nach dreißig Jahren passieren.

00:03:38: Also fünf Eins heißt es am Ende gegen die Vereinigten Arabischen Emirate.

00:03:42: Das eins eins gibt es gegen Kolumbien.

00:03:45: Deutschland qualifiziert sich.

00:03:46: Souverän fürs Achtelfinale.

00:03:48: Das Nachbarschafts-Duell gegen die Niederlande wird zum Hass-Duell.

00:03:53: an einem Sonntagabend in Mailand.

00:03:55: Ich hab das Spiel geguckt bei Freunden meiner Mutter, eher halb Deutsch, halb Holländisch, da ging die Post ab.

00:04:00: Das weiß ich noch ganz genau.

00:04:02: Es war ein mega unfaire Spiel.

00:04:04: Provokation, Fouls und nach zwanzig Minuten dann irres Szenen, die ich auch so selten erlebt habe.

00:04:11: nachher noch.

00:04:12: Nach einem Foul von Frank Reikat an Rudi Völler bekommt der Holländer gelb, läuft an Völler vorbei und spuckt ihm ins Haar.

00:04:20: Der regt sich natürlich zurecht auf, bekommt auch gelb.

00:04:24: Direkt nach dem folgenden Freistoß geht es weiter.

00:04:27: Der Ball geht vor Stor, Rangellei, Föller und Reikat wieder mittendrin und beide bekommen plötzlich Rot, obwohl Föller überhaupt nichts gemacht hat.

00:04:36: Als beide dann vom Platz gehen müssen, da spuckt Reikat ihm nochmal in die Haare, widerliche Szenen und ich dachte damals, das Spiel muss abgebrochen werden, wenn es so weiter geht und noch mehr Spieler vom Platz fliegen, aber zum Glück hat sich dann wieder ein bisschen beruhigt.

00:04:51: Deutschland gewinnt am Ende mit zwei zu eins Durchdore von einem überragenden Jürgen Klinsmann und Andreas Brehme.

00:04:59: Und um das noch abzuschließen, Füller und Reikert versöhnen sich ein paar Monate später und drehen sogar einen Werbespot zusammen.

00:05:06: Für Butter.

00:05:07: Warum auch immer.

00:05:09: Na ja, Deutschland, nach diesem Drama also im Viertel-Sinale.

00:05:12: Und da gibt's zum ersten Mal so was wie, ja, schlechte Stimmung im deutschen Lager, beim Eins zu Null gegen die damalige Tschecheslova Kai.

00:05:20: Der Schiedsrichter aus Österreich heißt übrigens Helmut Kohl.

00:05:25: Das nur als Funfact am Rand.

00:05:27: Die Deutsche führen schnell mit ein zu Null und sind auch noch in Überzahl die letzten zwanzig Minuten.

00:05:32: Sieht also alles nach einem souveränen Sieg aus.

00:05:35: Franz Beckenbauer ist aber überhaupt nicht zufrieden, vor allem nicht mit seinem Stürmer Jürgen Klinsmann.

00:05:40: Denn der vertändelt immer wieder den Ball leichtfertig, macht ein schlimmes Spiel.

00:05:45: Der Kaiser fragt sogar einen Balljungen, ob er nicht spielen will.

00:05:48: Nachher in der Kabine schimpft er vor allem auf Kliensee.

00:06:15: Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und ich habe immer gemeint, eine intelligente Mannschaft zu trainieren, aber in dem Spiel haben sie so dumm gespielt.

00:06:27: So haben wir mal die letzten zwanzig Minuten und das habe ich ihnen mitgeteilt.

00:06:31: Dumm gespielt und trotzdem gewonnen, das kenne ich noch aus meiner Fußballzeit.

00:06:35: Deutschland im Halbfinale und da wartet dann der nächste Kracher, England.

00:06:40: Auch das sind ja immer brisante Duelle, auch an diesem Abend in Turin.

00:06:45: Nach neunzig Minuten steht es eins zu eins, das Eins zu Null macht übrigens Andreas Brehme.

00:06:50: Es kommt zum Elfmeterschießen und das kennen wir ja gegen die Engländer, das gewinnen wir eigentlich immer, auch in Italien.

00:06:56: Brehme, Matthäus, Riedle und Ton verwandeln, die Engländer verschießen zweimal.

00:07:02: Das heißt, Deutschland steht im Finale, wie schon vier Jahre vorher, gegen Argentinien.

00:07:07: Ich war damals im Urlaub mit meiner Oma und Mutter in Jugoslawien.

00:07:11: Das war ja auch im Hochsommer.

00:07:13: Und hab das Spiel in der Hotel-Lobby gesehen.

00:07:15: Und wir haben sogar englische Fans nachher gratuliert.

00:07:18: Daran kann ich mich noch erinnern.

00:07:20: Bedrunkene, tätowierte englische Fans gratulieren am Kleinkind.

00:07:24: Ja.

00:07:25: Und auch wenn ich damals nicht da war, die Stimmung in Deutschland war natürlich euphorisch.

00:07:29: Es ist ja eine ganz besondere Zeit.

00:07:32: Wenige Monate vorher ist die Mauer gefallen.

00:07:35: Wenig später ist das Land auch auf... wieder vereint.

00:07:39: Am achten Juli schauen also alle auf die deutsche Mannschaft nach Rom.

00:07:43: Andreas Brehme erinnert sich so an diesen Sonntag.

00:07:46: Am Finaltag, das war der gleiche Ablauf wie sonst auch.

00:07:51: Vormittags noch ein bisschen angeschwitzt und ein bisschen kreis gespielt.

00:07:56: Mittagessen und nachmittags noch Kaffee und Kuchen und dann hat man sich gefreut auf das Finale.

00:08:04: Weil man hat gesehen, wo wir vom Trainingslager weggefahren sind zum Stadion.

00:08:10: Man hat nur weiße Trikots gesehen.

00:08:12: Die Italiener waren es auch so für uns.

00:08:15: Da hat man schon richtig Gänsehaut gesagt, wo man ein Stadion gefahren ist.

00:08:19: Und wir waren alle sehr, sehr optimistisch.

00:08:22: Ein schwarz-rot-goldenes Farbenmeer im Olympiastadion in Rom, kurz vor dem Anpfiff.

00:08:27: Kanzler Helmut Kohl nimmt Platz auf der Ehrentrebühne.

00:08:30: Die Nationalhymnen werden gespielt.

00:08:54: Also

00:08:55: vor Diego Maradona hat man immer ein bisschen Angst, das ist ganz klar, aber Guido Buchwald hatte den wirklich Zur Hundertprozent im Griff.

00:09:05: Und, äh, sechsen-achtzig war er der absolute Star.

00:09:09: Neunzig hat er nicht mehr so hundertprozent die Leistung gebracht wie vier Jahre vorher.

00:09:15: Aber trotzdem hat man da immer ein bisschen Angst, weil er kann ein Spiel ganz alleine entscheiden.

00:09:19: Und zum Glück hat er es gegen uns nicht gemacht.

00:09:21: Ja, Maradona bringt kaum was zustande an diesem Abend.

00:09:24: Vielleicht auch, weil er bei jedem Ball Kontakt ausgepüffen wird.

00:09:28: Aber die ganze Mannschaft bleibt seltsam.

00:09:30: Blass spielt kaum nach vorne, scheint schon von Beginn an aus Elfmeterschießen zu spekulieren.

00:09:36: Dass

00:09:36: wir die bessere Mannschaft waren, das haben wir von Anfang an gewusst und das haben wir auch demonstriert.

00:09:41: Es ist nur schade, dass die Argentinier nicht mitgespielt haben.

00:09:44: Sie haben sich nur auf das Zerteidigen verlegt, sie haben sich nur auf das Zerstören des Spiels verlegt.

00:09:49: Daher kann man sicherlich nicht von einem großen Finale sprechen.

00:09:52: Die Argentinier haben in der zweiten Halbzeit sogar noch Glück, dass Deutschland keinen Elfmeter bekommt.

00:09:57: Klare Fehlentscheidung nach einem Faul an Klaus Augenthaler.

00:10:01: TV-Kommentator Gerd Rubenbauer sagt, Deutschland wird sich auch ohne Elfmeter-Weltmeister.

00:10:06: Argentinien bekommt auch noch eine rote Karte, stellt sich danach noch mehr hinten rein.

00:10:11: Es ist ... ... da gibt es einen Pfiff.

00:10:17: Gut, über den Elfmeter kann man sich sicher streiten.

00:10:21: Die Argentinier werden sagen, es war kein Elfmeter.

00:10:24: Der Schiedsrichter hat entschieden, er hat Elfmeter gegeben.

00:10:27: Aber ich glaube, das war auch nicht der Punkt in diesem Spiel.

00:10:30: Wir hätten ohnehin irgendwann ein Tor gemacht.

00:10:32: Und wenn es in der Verlängerung war, wir haben heute mit sehr viel Geduld gespielt.

00:10:35: Elf Meter für Deutschland, fünf Minuten vor dem Ende nach einem angeblichen Foul an Rudi Völler.

00:10:42: Auch Rubenbauer ist der Meinung, das ist ein geschenktes Schiedsrichter aus Mexiko.

00:10:46: Wilde Proteste, deshalb auch der Argentinier.

00:10:49: Die deutschen Spieler beraten sich in dieser Zeit, wer soll denn nun schießen?

00:10:53: Es ist ja ein enormer Druck, ein WM-Finale, kurz verschluss, das entscheidende Tor vielleicht.

00:10:59: Eigentlich ein Fall für den Kapitän.

00:11:01: Aber Lothar Matthäus knifft der Schleich zum Mittelkreis.

00:11:06: Dafür schnappt sich Abwehrspieler Brehme den Ball.

00:11:09: Also

00:11:09: bei uns gab es überhaupt gar keine Diskussion über elf Meter.

00:11:15: Man hat immer drei, vier Schützen, gerade in so einem Turnier.

00:11:19: Man weiß ja nicht, ob einer verletzt wird.

00:11:21: Und wir haben unsere elf Meter Schützen.

00:11:23: Und da wird nicht drüber vorher diskutiert, wer schießt.

00:11:27: Da gibt es bei uns keine Nummer oder Reihenfolge, besser gesagt, sondern wer sich auch gut fühlt.

00:11:33: und der Lothar hat sich halt nicht gut gefühlt.

00:11:35: Für uns ist es nur wichtig, egal, wer den elf Meter schießt, man muss mit einer hundertprozentigen Konzentration und Sicherheit da hingehen und auch überzeugt sein, den elf Meter

00:11:47: auf...

00:11:48: zu schießen und rein zu machen.

00:11:49: An die Breme ist sich in diesem Moment sicher.

00:11:52: Der Mann mit der Nummer drei hat sich den Ball schon auf den Elfmeter-Punkt gelegt, wirkt sehr konzentriert.

00:11:57: Der Druck scheint ihm gar nichts auszumachen.

00:11:59: Das Schlimmer war, dass ich lange warten musste, bis ich schießen konnte, weil die Argentinien mit den Schiedsrichtern diskutiert hatten.

00:12:06: Breme kann ja mit links und rechts schießen, ist eigentlich sicher.

00:12:10: Aber im Tor steht mit Golgocea ein echter Elfmeter-Killer.

00:12:15: Breme schaut auf den Ball, läuft für fünf Schritte an und schießt den Ball mit dem rechten Fuß links unten ins Eck.

00:12:22: Dolkocer ist fast dran, aber der ist so perfekt geschossen, der Argentina hat keine Chance.

00:12:28: Wir waren froh, dass der Ball drin war

00:12:32: und wir

00:12:33: Weltmeister wurden.

00:12:34: So nüchtern sieht er das dreißig Jahre später, aber nach dem Tor, da ballt er die Fäuste, springt in die Luft und wird bei Graben unter einer Spielertraube.

00:12:42: Allen ist klar, der dritte WM-Titel ist so gut wie perfekt.

00:12:46: Die Südamerikaner können sich davon nicht mehr erholen.

00:12:49: Und ein paar Minuten später ist es dann auch soweit.

00:12:51: Deutschland ist völlig zu Recht Weltmeister.

00:12:54: Das Finale war jetzt kein schönes Spiel, aber... Wir waren hochverdienter Sieger, auch wenn da immer gezweifelt wird, elf Meter ja oder nein.

00:13:03: Wir hätten vorher von einem an Klaus Augenthaler bekommen müssen.

00:13:07: Den anderen, den hätte man an Rudi Föller hätte man nicht geben müssen.

00:13:11: Aber das Ergebnis, die Argentinier hatten keine einzige Torchancen.

00:13:16: Und wir hatten schon, wir hatten schon nach dreißig Minuten, wir hatten schon vier not vier müssen, so viele Torchancen.

00:13:22: Hundertprozentige Torchancen hatten wir.

00:13:24: Deswegen sind wir verdient Weltmeister geworden.

00:13:26: Der Jubel schon auf dem Platz natürlich.

00:13:28: Jeder Spieler reckt den WM-Pokal in den Himmel von Rom.

00:13:33: Dann die Ehrenrunden, die italienischen Fans freuen sich mit.

00:13:36: Es läuft Gianna Nanini's WM-Song Un Estate Italiana.

00:13:40: Und von meinen Augen sehe ich auch noch Franz Beckenbauer, wie er lang nach dem Spiel einsam über den Platz geht.

00:13:45: Für ihn ist es ja das letzte Spiel gewesen, Berti Vogt übernimmt.

00:13:50: Und dann heißt es... Partymarathon für die Weltmeister.

00:13:53: Also wir haben ja klar ausgiebig gefeiert

00:13:56: und zuerst hatte Franz

00:13:57: seinen Ansprach aber nur mit den Spielern gemacht und mit dem Betreuerstab und er hat uns gleich auch das Du angeboten, das er auch aufhört.

00:14:07: jetzt und jetzt werden wir noch schön feiern und das haben wir auch gemacht.

00:14:11: Wir haben keine Minute geschlafen, einige haben schon geschlafen, aber viele nicht und das war eine richtig tolle Feier auf dem Fluch, genau das gleiche.

00:14:21: Wir haben

00:14:21: gleich weiter gefeiert, noch am Flughafen

00:14:23: in Rom,

00:14:24: wo wir eingeladen waren, von den Bürgermeister.

00:14:27: Da klar wird da gefeiert.

00:14:30: Also wir haben zwei Tage, muss man sagen, fast durchgefeiert und da war ich auch vor, am dritten Tag, dass ich nach Sardinien fliegen

00:14:38: konnte.

00:14:38: Der Flieger kommt neunzig Minuten zu spät in Frankfurt an am Tag nach dem Spiel, weil noch Alkohol am Bord gebracht werden musste in Rom.

00:14:47: Und nach der Feier auf dem Römerplatz, da geht's also für Bremen in den verdienten Urlaub.

00:14:52: Und wir schauen uns an dieser Stelle den WM-Helden nochmal etwas genauer an.

00:14:59: Andi Brehme wird am neunten November neunzehntundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund verhindern und wechselt zum ersten FC Kaiserslautern.

00:15:32: Auch dort setzt sich der Abwehrspieler von Anfang an durch, er kann mit beiden Füßen schießen und ist dort gefährlich unüblich für einen Abwehrspieler.

00:15:39: In den letzten Jahren wird er in der Nationalelf zwei Jahre später Vize-Weltmeister und der große FC Bayern wird auf Bremer aufmerksam.

00:15:50: Er wechselt für zwei Millionen D-Mark nach München und wird dort deutscher Meister.

00:15:55: Aber der Hamburger sucht immer neue Herausforderungen.

00:15:58: In den letzten Jahren wechselt er nach Italien.

00:16:02: Bei Inter Bayland spielt er zusammen mit Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann.

00:16:06: Es sind die besten Jahre seiner Karriere, sagt Bremer heute.

00:16:11: Man hat

00:16:11: andere Menschen kennengelernt

00:16:12: und

00:16:13: es war unheimlich toll, muss ich wirklich sagen.

00:16:16: Auch mit Inter Meister geworden, UEFA Pokalsieger geworden.

00:16:21: Ich bin zum Spieler des Jahres gewählt worden.

00:16:25: Und das ist schon mal eine große Auszeichnung in Jamai Land.

00:16:29: Ich habe bis heute immer noch wirklich ein super Verhältnis zu denen und das war mit Abstand die schönste Zeit.

00:16:37: In dieser Zeit fällt auch der WMSieg, es ist natürlich der größte Erfolg in Brehmes Karriere.

00:16:44: Er ist bis heute der einzige Spieler, der ein WMS-Finale in den ersten neunzig Minuten mit einem Elfmeter entschieden hat.

00:16:51: Und das mit seinem etwas schwächeren rechten Fuß.

00:16:54: Erfolg von Rom, der sollte ja eigentlich der Anfang sein einer goldenen Ära.

00:16:59: Zumal wenig später auch noch die Spieler aus der DDR dazukommen sollten.

00:17:03: Franz Beckenbauer klingt nach dem WMSieg jedenfalls sehr optimistisch.

00:17:07: einige sagen arrogant.

00:17:08: Wir sind jetzt die Nummer eins in der Welt.

00:17:10: Wir sind schon lange die Nummer eins in Europa.

00:17:12: Jetzt kommen die Spieler aus Ostdeutschland noch dazu.

00:17:16: Ich glaube, dass die deutsche Mannschaft über Jahre hinaus nicht zu besiegen sein wird.

00:17:21: Das tut mir leid für den Rest der Welt, aber wir werden für die nächsten Jahre nicht zu besiegen sein.

00:17:26: ist leider anders gekommen.

00:17:27: Im EM-Finale, zwei Jahre später, da besiegt das kleine Dänemark, das Team von Bertie Vogts.

00:17:32: Und nochmal zwei Jahre später bei der WM in den USA dann das peinliche Aus gegen Bulgarien im Viertelfinale Stinkefinger-Skandal inklusive.

00:17:41: Die WM in Amerika ist auch das letzte große Turnier für Andy Brehme, der nach einem Jahr in Zaragoza schon wieder in Kaiserslautern spielt.

00:17:50: Dort wird er, in den letzten Jahren, als Aufsteiger sensationell deutscher Meister, beendet er seine Karriere.

00:18:15: Ich bin an drei Firmen beteiligt und deswegen macht das mir auch unheimlich viel

00:18:23: Spaß.".

00:18:23: In rund dreihundert Bundesligaspielen macht Brehme ganze fünfzig Tore meist als Abwehrspieler eingesetzt, wohl gemerkt.

00:18:30: Und er ist der Mann für die entscheidenden Treffer.

00:18:32: In der Nationalmannschaft schießt er fünf von seinen acht Toren bei einer WM oder EM.

00:18:38: Und auch die zweite Karriere von Andi Brehme beginnt erfolgreich.

00:18:43: Als Team-Manager des ersten FC Kaisers Lautern gewinnt er, die ersten sieben Bundesligaspiele in Folge.

00:18:49: Unter ihm wird Miroslav Klose zum Top-Stürmer.

00:18:53: Später aber wird Brehme entlassen.

00:18:55: Und er kann sich auch als Trainer in Unterhaching und als Co-Trainer von Giovanni Trapattoni in Stuttgart nicht allzu lange halten.

00:19:02: Zwei-tausendsechs endet seine Trainer-Karriere dann, seitdem hat er kein Verein mehr trainiert.

00:19:16: Im

00:19:26: April am

00:19:28: Aprilscherz geglaubt, aber

00:19:30: ich muss sagen... Auf sowas muss man und kann man stolz sein, wo alle so hochkarätige deutsche Weltklasse-Spieler, die viel geleistet haben für den deutschen Fußball, muss ich wirklich sagen, da kann man stolz drauf sein.

00:19:43: Ja, der Blond-Schopf aus Hamburg-Bahnbeck, der kann auf jeden Fall stolz sein auf seine Karriere, Hall of Fame, Spieler des Jahres in Italien und Fußballweltmeister, das können nur die wenigsten von sich behaupten.

00:19:56: Und ich bin dankbar für mein erstes großes Fußballerlebnis als Kind.

00:20:00: Ich habe danach auch alle elf Meter flach nach links geschossen, waren aber nicht alle so präzise.

00:20:05: Das war's mit Als der Ball im Netz war.

00:20:07: Danke fürs Zuhören.

00:20:09: Bis dann.

00:20:13: Als der Ball im Netz war, ist ein FIO Original der DPA, gehostet von Thomas Brenser, Redaktion Annette Meinke und Ronny Torau, produziert von Tristan Lehmann, Gesamtleitung FIO, Benjamin Riesom, Luca Hirschfeldt und Tristan Lehmann.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.